
Weitere Vorgeschichte:
Wer braucht schon eine Hexe?
Wer
braucht schon zwei Partner? – Auch wenn sie noch so lustig sind?
Zum zehnten Mal prüfte ich, ob mein blutrotes Hemd richtig
saß und strich eine einwillige Falte glatt. Es war ein ungewohntes Gefühl so
formell gekleidet zu sein, da ich normalerweise eher lässige Sachen bevorzugte,
doch es war wichtig, dass ich auf Viktor einen guten und fähigen Eindruck
machte. Ich wollte diesen Auftrag! Auch wenn das bedeutete, dass ich in diesem
unangenehmen Anzug steckte. Es war schon eine Ehre, dass Viktor es überhaupt in
Betracht zog, mich für diesen Auftrag einzusetzen. Normalerweise bekamen eher die
älteren und erfahrenen Vampire die Aufträge, doch Viktor hatte mich ausgesucht
und ich war gerade erstmal seit ein paar Tagen hier. Schnell verdrängte ich den
Grund wieder, aus dem ich überhaupt erst hier her gekommen war und meinen alten
Clan verlassen hatte.
Mit einem Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass ich jetzt losgehen musste, wenn ich pünktlich da sein wollte. Ich hatte mich hier ein wenig umgehört und scheinbar achtete Viktor sehr auf Pünktlichkeit. Normalerweise juckte es mich wenig, was andere von mir dachten und ich achtete auch nicht sonderlich darauf, ob ich sie verärgerte, doch ich konnte es mir nicht leisten, schon direkt am Anfang hier unten durch zu sein. Außerdem wollte ich diesen Auftrag unbedingt haben. Ich brauchte etwas, was mich von der ganzen Scheiße zu Hause ablenkte.
Mit einem Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass ich jetzt losgehen musste, wenn ich pünktlich da sein wollte. Ich hatte mich hier ein wenig umgehört und scheinbar achtete Viktor sehr auf Pünktlichkeit. Normalerweise juckte es mich wenig, was andere von mir dachten und ich achtete auch nicht sonderlich darauf, ob ich sie verärgerte, doch ich konnte es mir nicht leisten, schon direkt am Anfang hier unten durch zu sein. Außerdem wollte ich diesen Auftrag unbedingt haben. Ich brauchte etwas, was mich von der ganzen Scheiße zu Hause ablenkte.
Mit großen Schritten stampfte ich aus meinem kleinen Zimmer,
das ich hier zugewiesen bekommen hatte. Es war nichts besonders, denn es besaß
gerade mal ein Bett, einen kleinen Schrank und einen Ecktisch mit zwei Stühlen.
Das Bad musste ich mir sogar mit den anderen Leuten vom Flur teilen. Jeder der
nicht zu den Familien im Clan gehörte, die ihre eigenen Häuser hatten, konnte
hier ein Zimmer bekommen. Ich war froh, dass ich überhaupt noch eins bekommen
hatte, denn ich war kurzfristig hier her gekommen und Viktors Clan war ziemlich
beliebt, denn er nahm so gut wie jeden auf und stellte nicht zu viele Fragen.
Er war der größte weit und breit und streckte sich sogar noch über Boston
hinaus. Gewöhnlich besiedelte ein Clan nur eine Stadt, denn es war nicht
sonderlich praktisch, wenn die Mitglieder so weit verstreut waren. Die Wohnungen waren in einem großen,
achtstöckigen Gebäude untergebracht, dass sich im Zentrum des Clans befand. Die
Zentren von Clans waren meistens streng bewacht, denn alle wichtigen Gebäude
befanden sich dort. Das Bostoner lag ziemlich in der Nähe vom Hafen und hatte
vermutlich auch Unterirdische Fluchttunnel, durch die man direkt mit einem Boot
auf Meer fahren konnte. Außer den Wohnungen, befand sich noch der
Trainingslager hier, eine riesige Sportanlange, auf der man wirklich alles
machen konnte, die Zentrale, von der alles gesteuert wurde, mehrere Geschäfte,
die speziell für Vampire eingerichtet wurden, eine Blutbank und eine normale
Bank und noch anderer Gebäude, deren Inhalte ich nicht kannte. In der Zentrale
hatte ich mich anmelden müssen, deswegen war mir auch erst bewusste geworden,
wie komplex und vielfältiger dieser Clan war. Mein alter Clan hatte nur wenige
Geschäfte gemacht und eher für sich gelebt. Jeder hatte in den wenigen
Unternehmen des Clans gearbeitete und es hatte gereicht. Doch Viktors Clan
betrieb überall auf der Welt verschiedene Geschäfte, bildete Krieger aus,
machte Verhandlungen und hatte sogar ein eigenes Gericht. Die Ausbildungen die
man hier man bekommen konnte, waren einer der besten. Kurzum, wenn man hier
wichtig war, war man wirklich mächtig. Mein Clanführer zuhause, hatte außerhalb
seines Clans kaum etwas zu sagen. Verdammt! Mein Zuhause war jetzt hier und
mein Clanführer war jetzt Viktor und nicht mehr Dennis, der sich über tausend
Kilometer entfernt in Vancouver, in Kanada, befand.
Rasch lief ich an den Sportplätzen, die zum Trainingslager
gehörten, vorbei und als ich gerade an einem Baseballfeld vorbei kam, sah ich,
wie zwei große Männer in meinem Alter dort spielten. Ihr Lachen scholl bis hier
hin und normalerweise wäre ich vielleicht hingegangen und hätte gefragt, ob ich
mitspielen dürfte, doch dazu hatte ich heute keine Zeit. Also lief ich weiter,
als auf einmal ein Zischen ertönte und scheinbar irgendetwas durch die Luft
flog. Zu spät reagierte ich und da spürte ich nur noch einen starken,
steckenden Schmerz an meinem Hinterkopf, als mich dort etwas Hartes traf.
Sofort tanzten Sternchen vor meinen Augen und ich konnte meine Knie gerade noch
dran hindern, einzuknicken. Wütend brüllte ich und drehte mich nach dem
Verursacher um. Ein Baseballschläger lag vor meinen Füßen und als ich meinen
Kopf noch ein bisschen drehte, entdeckte ich die beiden Männer, die jetzt
keinen Schläger mehr hatten und zu mir herüber starrten. Ärgerlich stapfte ich
zu ihnen herüber. Wie konnte sie es wagen mir einen Schläger an den Kopf zu
werfen?
„Was soll das?“, fauchte ich sie schon von weiten an. Der
größere und kräftigere der beiden, er hatte kurze blonde Haare und dunkelbraune
Augen, bemühte sich noch nicht einmal, sich das Lachen zu verkneifen, während
der schmächtigere der Beiden zumindest so tat, als ob er es zutiefst bedauert,
doch ich sah den Schalck in seinen blauen Augen.
„Tut mir Leid, eigentlich wollte ich Fabio hier“, der Blonde
klopfte den anderen heftig auf die Schulter, „mit dem Schläger bewerfen, doch
er ist ausgewichen und so hat es stattdessen dich getroffen. Ich bin Dante.“ Er
streckte die Hand aus, doch ich betrachtete sie nicht. Warum hatte ich das
Gefühl, dass er mich nicht ernst nahm?
„Ryan“, knurrte ich und betrachtete ihn ganz genau. „Pass
das nächste Mal einfach besser auf, ja?“
„Ach komm schon, so schlimm war es doch nicht. Oder bist du
etwa einer dieser verweichlichten, Wischiwaschi Vampiren. Ich wette du bist so
einer, du trägst ja so nen Anzug.“ Frech ließ er seinen Blick über mich
gleiten.
Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Nicht antworten,
Ryan, nicht antworten, sonst endet das wieder in einer Prügelei.
Aber leider konnte ich mich nicht davon abhalten.
Mit zusammengepressten Zähnen zischte ich: „ Ich bin ganz
sicher kein Wischiwaschi Vampir und den Anzug trag ich nur, weil ich jetzt zu
Viktor will!“ Rasch wollte ich mich umdrehen, bevor ich noch richtig wütend
wurde, als Dante spottete: „Also bist du ein Arschkriecher? Du ziehst ein Anzug
an um Viktor zu beeindrucken?“ Jetzt reichte es! Wütend wirbelte ich herum,
schnappte mir den Baseballschläger und warf ihn nach Dante. Doch dieser fing
ihn mühelos rechtzeitig auf und schleuderte ihn mit einem lauten Lachen zurück.
Die Spitze traf mich leicht am Kinn, bevor ich sie auffangen konnte. Rasch warf
ich ihn einfach zur Seite und stürzte mich so auf diesen Bastard. Meine ganzen Aggressionen
der letzten Monate, all die Wut, die sich aufgestaut hatte, kam jetzt an die
Oberfläche und ich schlug wie von Sinnen auf ihn ein. Jetzt hörte er auf zu
Lachen und schwang seine Faust auch. Da zog ihn Fabio zurück. „ Verdammt, hört
auch ihr beiden. Viktor wird stinksauer sein!“
Der Name Viktor riss mich zurück aus meiner Wut. Verdammt!
Wie dumm konnte man eigentlich sein? Wenn er da erfuhr, würde ich den Job
sicherlich nicht mehr bekommen. Ich traute mich kaum auf die Uhr zu schauen,
doch es half nichts. Ich war zu spät.
„Scheiße, ich muss los“, keuchte ich und lief einfach
weiter, ohne die anderen beiden weiter zu beachten. Im Laufen versuchte ich,
meinen Anzug wieder ein wenig zu richten, der Dreckspuren aufwies und teilweise
sogar eingerissen war. Meine Haare waren ebenfalls total chaotisch, doch jetzt
konnte ich eh nichts mehr dagegen machen. Ich stürmte ins Hauptgebäude und
klopfte an Viktors Bürotür.
„Herein“, ertönte seine tiefe Stimme. Ich riss die Tür auf
und trat ein. Viktor saß in seinem riesigen Bürostuhl und hatte einen Haufen
Unterlagen vor sich liegen. Er blickte auf und als er mich erkannte, legte er
den Stift zur Seite. Nachdenklich tippte er sich auf die gerade Nase und
musterte mich ausführlich.
„Du bist zu spät“, meinte er sachlich. Während die Rädchen
in meinem Hirn ratterten und ich überlegte, was ich als Ausrede benutzen
konnte, blickte ich stumm in seine außergewöhnlichen, sturmgrauen Augen.
„Ähmm…ich wurde aufgehalten.“ Irgendwie hatte ich das
Gefühl, dass es nichts bringen würde, wenn ich ihm jetzt hier irgendetwas
auftischen würde, auch wenn es die Wahrheit wäre. Ich war zu spät und ein Grund
würde daran auch nichts ändern.
Glücklicherweise sagte er nichts mehr und bedeutete mir nur
stumm, mich zu setzen.
„Also Ryan“ Er setzte seine Hände auf der Tischplatte ab und
berührte mit den Fingerspitzen der einen Hand, die der anderen. Das sah
irgendwie gar nicht gut aus, hoffentlich würde er mir jetzt nicht mitteilen,
dass ich den Auftrag doch nicht bekommen könnte.
„Wie schon gesagt, bekommst du einen Auftrag. Wir haben im
Süden ein paar Probleme mit abtrünnigen Vampiren. Du sollst einfach nur da hin
und die Vampire zum dortigen Clan bringen. Der Clanschef dort ist ein Freund
von mir und da er momentan keine Leute hat, die das erledigen können, hat er mich
gefragt, ob ich jemand Geeigneten habe. Das ist deine Chance dich hier zu
beweise und ich trau dir das auch durch aus zu, aber ich werde trotzdem noch
zwei von meinen Leuten mitschicken, die mir schon seit Wochen in den Ohren
liegen, dass sie auch noch mal einen Auftrag haben wollen. Ihr werdet gut
zusammen arbeiten, kapiert?“
Ich schluckte schwer, eigentlich hatte ich keine Lust mir
den Auftrag zu teilen, aber wenigstens hatte ich überhaupt einen.
„Natürlich, das wird überhaupt kein Problem sein!“ Befriedigt
nickte Viktor und rief dann jemand herein, der geklopft hatte.
„Das sind deine beiden Partner.“ Rasch drehte ich mich um
und erstarrte. Und wie das ein Problem werden würde, ein riesiges Problem würde
das werden, denn die beiden in der Tür waren niemand anderes als Dante und
Fabio.
Werde das jetzt nicht alles lesen da ich das Buch noch lesen möchte :)
AntwortenLöschenNachher weiß ich vorher zu viel ;9
;) Oh, freut mich, dass du das Buch lesen willst ;)
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